Maria Himmelskönigin

Wunderbar sind die Gebete und Lieder der Kirche, die liturgischen, welche aus alter Überlieferung stammen und im Messbuch, im Brevier und den offiziellen kirchlichen und liturgischen Büchern uns dargeboten und geschenkt werden, aber auch die außerliturgischen, die als Kunstwerk im engeren oder auch im volkstümlichen Sinn die Geheimnisse unseres christlichen Glaubens besingen und beschreiben.
In einem alten und bekannten, in Lothringen schon um 1750 bezeugten Marienlied, preisen wir Maria als „Die Schönste von allen“, deren „Schönheit Gott selbst wohlgefällt“. Fast jeder von uns hat es wohl schon einmal gesungen. Wer es nicht kennen sollte, kann den Text am Ende dieses Artikels einsehen.
Maria wird uns hier als Himmelskönigin vorgestellt, ein Bild, das wir auch in der darstellenden Kunst fast in jeder katholischen Kirche finden. Katholiken stellen Maria gerne mit einer Krone dar, weil sie wissen, dass es neben den Heiligen, die ja auch von Christus berufen sind, mit Ihm zu herrschen, vor allem ihr als der Allerreinsten, ohne Sünde empfangenen und immerwährenden Jungfrau und Mutter ihres göttlichen Sohnes zukommt, an Seiner Hoheit und Würde in der Gemeinschaft Seiner Liebe und Heiligkeit, an der Er auch uns als den Gliedern Seines mystischen Leibes, der Kirche, Anteil schenken, gnadenhaft teilhaben zu dürfen!
Maria ist in diesem Sinn Urbild der Kirche in Vollkommenheit, die wir erst langsam und allmählich im Sieg über Sünde und Bosheit der Welt und des Fleisches erringen und erlangen müssen. Nicht, dass Maria diese Vollkommenheit einfach in den Schoß gefallen wäre oder dass sie die Not der Menschen hier auf Erden gar nicht kennen würde! In ihrem irdischen Leben musste sie viel von den Leiden und Mühen Christi teilen! Ihr Leben war geprägt von außerordentlichen Mühen und Prüfungen, denken wir nur an die Nöte im Zusammenhang mit der Geburt Jesu oder schon vorher an die Prüfung, der sie und der hl. Joseph unterworfen wurden durch die für Menschen unbegreifbare Menschwerdung Gottes im Schoß Mariens, oder auch an die Gefahren und Nöte auf der Flucht nach Ägypten und das Leben in einem völlig fremden Land oder die Angst vor Verfolgung durch Herodes oder auch die Ungewissheit nach dem Nicht-mehr-Finden ihres Kindes nach der Wallfahrt nach Jerusalem - und was sonst uns die Hl. Schrift noch alles über die irische Not der Mutter Gottes hier auf Erden berichtet. Ganz zu schweigen von der extremen Herzensnot, als sie ihren Sohn dann später von den Führern des Volkes gefangen und zum Tode verurteilt auf dem Kreuzweg begleitet und Ihm im Tode bis zum bitteren Ende mit mütterlicher Liebe und im Gebet beisteht!
All dies sind unvorstellbar schwere Stunden für Maria gewesen, und doch sind es nur wenige Andeutungen, welche uns die Heilige Schrift über ihr Leben berichtet. Wir wissen von den vielen Verfolgungen, Anfeindungen und Verdächtigungen, denen Jesus auch schon vor Seinem bitteren Tod am Kreuz immer in Seinem Volk und Seiner Umgebung ausgesetzt war. An all dem hat auch Maria mitgelitten und das Leid, dem Jesus ausgesetzt war, in ihrem Herzen aus Liebe zu Ihm mitgetragen!
Maria war also nicht von der Last des Lebens hier auf Erden und vom Leid als Folge der Erbsünde, unter dem die ganze Schöpfung „seufzt“, wie der heilige Paulus einmal bemerkt (Röm. 8,22-24), ausgenommen. Nur bei der Geburt Jesu geht die Kirche wegen der außergewöhnlichen Heiligkeit und Göttlichkeit ihres Kindes und wegen der übernatürlichen Empfängnis im Heiligen Geist nicht nur von einem natürlichen, sondern auch von einem wesentlich übernatürlichen Ereignis aus, so dass sie von den Geburtswehen, die ja auch als Strafe für die Sünde Eva auferlegt wurden, ausgenommen war und von der Kirche auch nach der Geburt als immerwährende Jungfrau verehrt und angerufen wird.
Maria aber nahm sonst ohne Einschränkung teil am Leben, aber auch am Leiden der gesamten Menschheit, ähnlich wie ihr göttlicher Sohn, der ja all diese Seine Leiden freiwillig auf sich nahm, um uns den Weg aus der Sünde durch Seine Erlösung aufzutun, damit auch wir wieder heilig und wahrhaft „Kinder Gottes“ (vgl. Röm. 8,15f., Gal. 4,6f.) werden können!
Gott hat ihre Vollkommenheit und ihre Bereitschaft zum Gehorsam als demütige Magd des Herrn schon von Ewigkeit vorhergesehen und sie so zur Mutter des göttlichen Sohnes bestimmt und als solche schon vor ihrer Empfängnis der Erlösungsgnade ihres Sohnes für würdig befunden und sie im vornhinein von der Erbsünde, unter der die ganze Schöpfung seit Adam und Eva leidet, bewahrt!
Und so wurde sie, die auf Erden kaum bekannt war und als demütige Dienerin Gottes im armen Haus von Nazareth für den menschgewordenen Gottessohne, der aus ihr Fleisch annehmen wollte, gesorgt und Ihn als ihr Kind aufgezogen hat, als Mutter Gottes zugleich Königin des Himmels und Mutter der Glieder der Kirche hier auf der Erde!
Unvorstellbar für jede menschliche Vernunft, aber vollkommen aus der Sicht des allmächtigen Gottes, der es so geordnet und gefügt hat, weil auch Er selbst uns ein Bild der Erniedrigung und der Demut hinterlassen hat, ohne die wahre Liebe hier auf Erden nicht möglich ist!
Maria wurde so als Mutter des Herrn und Heilandes der Welt auch die „Patronin voller Güte“, die in herzlichem Mitgefühl für die Menschenkinder und ihre Nöte eintritt, wie wir es schön bei der Hochzeit von Kanaa (Joh. 2,3ff.) erkennen können und die uns deshalb in einem anderen Lied („Maria, breit den Mantel aus!“) flehen lässt, wie es dort auch heißt: „Patronin voller Güte, uns allezeit behüte!“
Die Kirche ruft zu Maria, ihren Mantel über sie auszubreiten, denn unter dem Schutz Mariens hat auch ihr göttliches Kind hier auf Erden gelebt und ist so als Mensch aufgewachsen. Darum sieht man auf bestimmten Bildern oft die ganze Kirche in allen ihren Gliedern, beginnend bei Papst und Kaiser bis hin zum einfachen Knecht, unter ihrem Schutzmantel stehen. Maria erfleht so für die ganze Kirche den Schutz Gottes, unter dem sie selbst stand und den Gott uns durch sie immer gerne gewährt.
Maria wird deshalb unter anderem auch „fürbittende Allmacht“ genannt, weil ihr göttlicher Sohn keine ihrer Bitten, die ja wegen der großen Gottes- und Menschliebe Mariens nie ungerecht sind, abschlagen will und kann! Die Hoffnung im katholischen Volk auf den Schutz Gottes, den Maria uns fürbittend erfleht, ist durch ihre hohe Gnadenstellung begründet. Wie Maria sich hier auf Erden um das Wohl ihres Kindes Jesus Christus gesorgt hat und wie sie in einem ganz besonderen, fast unvorstellbaren Verhältnis der Nähe zu Gottes Sohn gelebt hat, so wird sie auch um das Wohl der Glieder Seines Reiches besorgt sein und keinem ihrer Kinder, die ihr als Mutter Gottes hier auf Erden anvertraut sind, ihre Hilfe versagen!
Das Vertrauen auf Mariens Hilfe kann deshalb für wahre Kinder Gottes nie zu groß sein! Sie wird uns auch immer das nötige Licht erflehen, den Willen Gottes immer besser zu verstehen und so auch nur um das zu bitten, was Seinem heiligen Willen wirklich entspricht, oder anders ausgedrückt: Seinen heiligen Willen auch für uns anzunehmen und im Vertrauen auf Seine Vorsehung heilig und in Liebe mit Ihm verbunden leben zu können!
So sorgt unsere himmlische Mutter und Königin auch dafür, dass unsere Liebe zu Gott und zu den Menschen immer tiefer und weiter wird! Jesus sagt zu Seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht der Welt! … So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!“ (Mt. 5,14.16). Das Licht, das wir in unserem Leben leuchten lassen sollen, ist das Licht des Heiligen Geistes, der in den Sakramenten in uns ausgegossen wird! In diesem Sinn verstehen die Väter auch das Wort von der Kirche Jesu als der „Stadt auf dem Berge“ (Mt. 5,14). Die Kirche soll sichtbar die Werke und die Liebe Gottes verkünden. Dazu hat sie Jesus Christus eingesetzt, damit sie in Einheit in ihrer Liturgie, in ihren Sakramenten und in der Verkündigung des wahren Glaubens, der christlichen Hoffnung und der göttlichen Liebe „Licht“ für die ganze Welt sei! „Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen sein!“ (Mt. 5,14). Deshalb braucht die Kirche die lebendige Verbindung mit Christus, und deshalb können wahre Hirten der Herde Jesu diese nicht abschneiden vom überlieferten Glauben und die überlieferte Liturgie der Kirche nicht verbieten oder verfolgen!
Im eingangs erwähnten Lied „Die Schönste von allen“ heißt es dann am Ende von der Gottesmutter: „Du aber wirst strahlen, noch lang nach der Zeit, in himmlischer Glorie durch alle Ewigkeit!“ Auch hier ist Maria das Urbild der Kirche, die von Christus ja ebenfalls zu diesem Licht-Sein im Heiligen Geist berufen ist! Nur Maria hat dieses Ideal schon hier auf Erden in wahrer Vollendung gelebt. Als Glieder der Kirche sollen wir ihr nacheifern und sie um ihre Hilfe anflehen, damit auch wir am Ende in die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel aufgenommen werden können, die aus dieser Heiligkeit, und zwar der des Heiligen Geistes lebt!
Die meisten Menschen erreichen diesen Stand der Heiligkeit, zu der wir als Glieder Christi mit der Hilfe der Gnade Gottes eigentlich alle berufen worden sind und ohne welche das selige Schauen Gottes unmöglich ist, erst nach einer schmerzlichen Buße und Reinigung oder durch einen heroischen Wandel in Heiligkeit und Tugend wie die Heiligen, viele erst nach dem Durchgang durch den Reinigungsort des Fegfeuers nach ihrem Tod.
Heller als der Glanz aller Engel und Heiligen ist aber die Herrlichkeit Mariens an der Seite ihres Sohnes im Himmel, weil sie nie von einem Makel der Sünde oder der unvollkommenen Liebe befleckt war! Die Kirche freut sich, dass Gott ihr diese Mutter geschenkt hat, die am Throne ihres göttlichen Sohnes für die noch auf Erden streitenden und im Fegefeuer leidenden Seelen eintritt!
Das Licht und der Glanz Mariens ist ein Widerschein der göttlichen Herrlichkeit und Schönheit. Darum ist diese ihre übernatürliche Schönheit unbeschreiblich und unfassbar für uns Menschen hier auf Erden. Einst sollen jedoch auch wir Anteil am Licht, an der Freude und Herrlichkeit Gottes durch die Gnade Jesu Christi und im Heiligen Geiste finden! Wir sollen als Glieder des mystischen Leibes Christi, die wir hier auf Erden durch Glauben und Taufe schon sind, eingehen in die Gemeinschaft der Heiligen, jenen Teil der Kirche, den wir als den triumphierenden bezeichnen!
Deshalb sollen wir Maria als Glieder der Kirche vor allem auch in den dunklen Stunden der Prüfung im Leben der Kirche oder in unserem eigenen Leben anrufen! Maria hilft uns und der ganzen Kirche als Braut des Heiligen Geistes auf unserem irdischen Weg zur Vollendung in der Gottesliebe!
Die herrliche Vollendung des irdischen Lebens Mariens und ihren Eingang in die Glorie des Himmels feiert die Kirche am 15. August, dem Fest ihrer – auch leiblichen! - Aufnahme in den Himmel. Es gilt als das älteste Marienfest, das schon mindestens am Ende des 5. oder Anfang des 6. Jahrhunderts gefeiert wurde. Dieses frühe Fest zeugt davon, dass die Kirche das leibliche Hinscheiden Mariens nicht einfach als einen Tod wie jeden anderen Tod verstanden hat. Es weist darauf hin, dass eine außergewöhnliche Aufnahme Mariens in den Himmel als Gnadenvorzug Mariens vor allen anderen Erlösten von der Kirche erkannt und gefeiert worden ist!
Die christliche Überlieferung in West und Ost nennt Mariens Sterben deshalb seit alter Zeit weniger „Tod“ als vielmehr „Entschlafung“ (Dormitio, Anapausis), also ein „Zur-Ruhe-Kommen“ nach den Mühen des irdischen Lebens. Aber in dieser Zurückhaltung in der Ausdrucksweise verbirgt sich nicht nur die Hoffnung auf die Auferstehung wie bei jedem anderen Christen, sondern seit Beginn auch mehr: Dass Maria, ohne Erbsünde empfangen und in der vollkommenen Heiligkeit, die sie in Christus durch das Wirken des Heiligen Geistes erlangt hat, wie ihr göttlicher Sohn die „Verwesung“ des Leibes nicht geschaut hat, eine Aussage, die der Prophet David vom künftigen Messias prophezeit: „Du lässt deinen Heiligen nicht schauen die Verwesung“ (Ps. 16,10). Der heilige Petrus bezieht diese Stelle in seiner Pfingstpredigt (Apg. 2,27) auf die Auferstehung Jesu, weil sie ja nicht auf David bezogen sein kann, der ja „gestorben ist und begraben“ (Apg. 2,29) wurde. Vermutlich hat Jesus Seinen Aposteln selbst die Schrift in diesem Sinn erschlossen, wie es ja in der Heiligen Schrift auch an verschiedenen Stellen erwähnt wird, dass Jesus Seine Jünger - und damit Seine Kirche! - in das vollkommene Verständnis der Schrift einführt, wie es bei Lukas steht: „Hierauf erschloss Er ihnen den Sinn für das Verständnis der Schriften… ‚So steht geschrieben: Der Messias muss leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen‘“ (Lk. 24,45f.).
Um uns wieder das Tor zum ewigen Leben aufzuschließen, hat Jesus den Tod, der ja eine Strafe der Sünde war, freiwillig auf sich genommen, damit auch wir mit Ihm leben dürfen. Wie bei Jesus hatte so auch das irdische Leben Mariens ein Ende, allerdings war dies nicht ein „Ende“ im abschließenden Sinn, sondern wie bei Christus ein Übergang zu einer neuen und vollkommenen Herrlichkeit.
Bei Maria kommt aber wegen ihrer Freiheit von jedem Makel der Sünde anders als bei allen anderen Geschöpfen auch die Unverweslichkeit ihres Leibes hinzu. Zwar wurde die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel erst 1954 feierlich zum Glaubenssatz der Kirche erklärt, aber dieser Glaube, dass Mariens Leib nicht der Verwesung anheimfiel oder anheimfallen konnte, ist uralt. Er zeigt sich nicht zuletzt auch darin, dass von Maria nirgends, also anders als wie bei vielen Aposteln oder urkirchlichen Heiligen, ein Ort der Bestattung oder der Verehrung ihrer sterblichen Überreste überliefert ist. Er hatte in der Überlieferung der Kirche von alters her darin seine Begründung, dass Maria, aus der Gottes Sohn Sein „Fleisch“ angenommen hatte, auch schon seit ältester Zeit als vollkommen heilig und deshalb auch in Bezug auf ihren Leib als nicht den Folgen der Erbsünde unterworfen verehrt wurde! Mariens „Entschlafung“ wurde so schon seit ältester Zeit als außergewöhnlich hervorgehoben! Es ist von ihr nicht einfach ein Tod wie bei allen Heiligen überliefert, sondern vielmehr eine besondere Bevorzugung auch im Hinblick auf ihren Leib!
Die Apostel sollen sich der Überlieferung nach alle beim Tod Mariens wieder versammelt haben, nachdem sie vorher wegen ihrer Mission in alle Welt zerstreut gewesen waren. Nach ihrer Entschlafung sollen sie aber dann ihren Leib, als sie ihn dann endgültig bestatten wollten, nicht mehr vorgefunden haben, sondern die Stätte ihres Grabmals mit vielen wunderbaren Blumen geschmückt ohne ihren heiligen Leichnam.
Als Christen erwarten wir auch die Auferstehung des Leibes am jüngsten Tag, Maria aber durfte wegen ihrer Heiligkeit und Unberührtheit von aller Sünde schon nach ihrem Tod ihrem göttlichen Sohn auch durch die Auferstehung und Himmelfahrt des Leibes ähnlich werden!
So wird Maria seit alter Zeit verehrt als in den Himmel aufgefahren, und zwar nicht nur der Seele nach, sondern ähnlich ihrem göttlichen Sohn mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen! Das ist ein wichtiges und weit verbreitetes Motiv in der christlichen Kunst, das den Gandenvorzug Mariens unterstreicht!
Dem Glauben stellt sich hier noch eine letzte Frage: Konnte sie, die von jeder Erbsünde Reine, überhaupt sterben? - Nach dem Glauben der Kirche ist Christus wahrhaft gestorben, also konnte auch Maria, die ähnlich wie Er ohne Sünde war, sterben!
Denn der Leib des Menschen ist ohne besondere und außergewöhnliche Gnadengabe Gottes grundsätzlich nicht von sich aus unsterblich, sondern der Zeit und ihrem Wirken unterworfen. Allerdings besaßen Adam und Eva die leibliche Unsterblichkeit als besondere Gabe, die sie dann leider durch ihre Sünde einbüßten. Sie mussten so wie wir alle den Tod als Strafe für die Sünde ertragen, da sie die Unsterblichkeit als besondere Gnade Gottes durch ihre Abkehr von Gott verloren haben. Dieser Strafe des Todes, der seither alle Geschöpfe unterliegen, hat sich Jesus freiwillig unterworfen, um uns das Leben in der ewigen Freude in Gott wieder zu erwerben!
Auch wir als Glieder der Kirche sollen Ihm in dieser Gesinnung nachfolgen, das heißt, unser Leben in der Liebe für Gott und für das Heil der anderen täglich hingeben und es so fruchtbar werden zu lassen für das Reich Gottes, das Jesus aufrichten will im heilenden und heiligenden Wirken des Heiligen Geistes durch Seine Kirche!
In diesem Sinn strahlt Seine Kirche auch in den dunkelsten Prüfungen und in den Zeiten großer Verwirrung durch die Vermittlung der Gnadengaben des Heiligen Geistes in der Liturgie und in den Sakramenten!
Als Glieder Seiner Kirche blicken wir auf zu unserem Haupt und Heiland Jesus Christus, der Seine Kirche auch vom Himmel her schützt und leitet durch das Vorbild und die Fürbitte aller Heiligen, besonders aber durch Maria, welche an Heiligkeit alle anderen Geschöpfe weit übertrifft und als Himmelskönigin und Mutter uns alle, die wir zu ihr fliehen, unter ihren Schutz nimmt und uns so hilft, uns in der Gnade des Heiligen Geistes zu heiligen, so dass Sein Heiliges Licht auch in uns erstrahlen und Er die dunkle Welt durch Seine in uns wirksame Liebe immer mehr erleuchten kann!
Unser Blick auf Erden ist dabei voll Vertrauen auf die Heiligkeit und Schönheit Mariens im Himmel gerichtet, die auch uns zur Vollendung helfen möge, und die wir deshalb vertrauens- und hoffnungsvoll als unsere himmlische Mutter und Königin anrufen und preisen:

1) Die Schönste von allen, von fürstlichem Stand,
kann Schön‘res nicht malen ein‘ englische Hand!
Maria mit Namen, an ihrer Gestalt
all Schönheit beisammen, Gott selbst wohlgefallt!
2) Ihr Haupt ist gezieret mit goldener Kron,
das Zepter sie führet am himmlischen Thron.
Ein sehr starke Heldin, mit englischem Schritt
der höllischen Schlange den Kopf sie zertritt!
3) Wohlan denn, o Jungfrau der Jungfrauen Bild,
von Tugenden strahlend mit Gnaden erfüllt,
mit Sternen geschmücket, die Sonne dich kleidt,
die Engel, den Himmel dein Anblick erfreut!
4) Die Sterne verlöschen, die Sonn', die jetzt brennt
wird einstens verdunkeln, und alles sich end‘t!
Du aber wirst strahlen noch lang nach der Zeit
in himmlischer Glorie durch alle Ewigkeit!

Thomas Ehrenberger

 

 

 

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